"Schau mal, Vater - die schwarze Wolke da drüben!"
Vater blickt mit zugekniffenen Augen über die vier Pferde hinweg, die euren Wagen ziehen, und stellt fest: "Reiter. Eine ganze Menge, und sie kommen sehr schnell auf uns zu."
"Sind das Banditen, Paul?" fragt Mutter ängstlich.
"Nein, Martha, Räuber können das nicht sein, denn damit hat die Zwergengarde doch schon vor 10 Jahren aufgeräumt. Aber so schnell wie die reiten, werden wir bald wissen,wer sie sind. Galen, nimm Schnuffi mit und versteck Dich hinten im Wagen."
"Aber ich will hier bleiben."
"Tu, was Dein Vater sagt. Und komm nicht wieder raus, bevor wir Dir sagen, das alles in Ordnung ist."
Du kletterst von dem schmalen Holzsitz herunter und bahnst Dir einen Weg durch den vollgeladenen Wagen. "Es hat mir keiner gesagt, daß ich nicht wenigstens zuschauen darf", flüsterst Du Deinem kleinen Hund zu. Du machst es Dir in dem Stapel Decken bequem, arrangierst aber alles so, daß Du hinausschauen kannst. Ziemlich schnell wird aus dem entfernten Rumpeln der trommelnde Donner von Pferdehufen.
"Haltet die Pferde an!" befiehlt wenig später eine strenge Stimme.
"Oh, Paul! Es ist die Garde!" seufzt Mutter erleichtert.
Während Vater das Gespann zum Stehen bringt, ruft er: "Wache! Was wollt Ihr von uns? Wir müssen zusehen, daß wir irgendwo unser Lager aufschlagen, bevor der Sturm losschlägt. Sprecht und laßt uns weiterziehen."
"Ihr wagt es, so mit des Königs Garde zu sprechen!" donnert eine unfreundliche Stimme.
"Wir sollten ihnen beibringen, endlich freundlicher zu sein!" drängt eine andere Stimme.
Mutter klammert sich an Vaters Arm. Um Dich herum ist das Schnauben der Pferde zu hören, das Leder der Sättel knarrt unter dem Gewicht der uniformierten und bewaffneten Zwerge. Sie umringen den ganzen Wagen.
"Na, kommt schon, Leute. So spricht man doch nicht mit seinen Schützlingen" sagt eine honigsüße Stimme. "Laßt uns nicht voreilig sein. Schließlich dürfen wir jetzt keinen Fehler machen, oder?"
"Ja, Sneed hat recht" murmeln ein paar andere Zwerge. "Na, also. So geht's doch auch", sagt Sneed. Zu den Eltern gewandt bemerkt er: "Das hier ist ganz sicherlich nur ein Mißverständnis. Vergebt uns, wenn wir Euch trotzdem ein paar Fragen stellen."
"Ich bin sicher, daß wir nichts Unrechtes getan haben", sagt Mutter. "Was wollt Ihr wissen?"
"Zum Beispiel wo Ihr herkommt und wohin Ihr fahrt."
"Wir sind natürlich auf dem Weg zur Krönung des Prinzen, und wir waren gerade dabei, Land zu vermessen. Mein Mann ist nämlich königlicher Kartograph."
"Königlicher Kartograph also. Und Ihr reist allein?"
Vater antwortet schnell. "Ja, Hauptmann, ganz allein."
"Mutterseelenallein. Hervorragend, ganz hervorragend", strahlt Sneed. "Seht Ihr, Leute, was dabei herauskommt, wenn man erst redet? Jetzt wissen wir, wer diese hochehrwürdigen Leute sind. Nehmt sie gefangen!"
Vater und Mutter werden vom Wagen gezerrt. Deine Mutter schreit und Vater flucht, aber sie werden von rohem Gelächter übertönt.
"Seht ihr, Leute. Es ist so, wie ich es Euch gesagt habe. Wer würde jemals des Königs eigene Garde des Verrats verdächtigen? Niemand. Bis es zu spät ist. Fesselt sie jetzt. Wir nehmen sie mit. Ein Kartograph wird uns beim Regieren sehr nützlich sein. Bald greifen wir an, und wenn wir endlich den Prinzen in den Händen haben, gehört das Reich uns. Fahrt den Wagen in die Berge und schaut nach, ob ihr darin Gold oder Landkarten findet. Dann verbrennt ihr ihn!"
Von Deinem Versteck aus sind Sneeds Worte deutlich zu hören, und es ist klar, daß es jetzt drei Möglichkeiten gibt:
Du bekämpfst die Zwerge und versuchst, Deine Eltern zu retten
Du versteckst Dich in der Hoffnung, daß Dich niemand entdeckt
Du versuchst zu entkommen